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Wohnzimmer bei Kerzenschein unterm Dachgeschoss mit Dachfenstern | VELUX Magazin

Kerzen und Feinstaub – die unsichtbare Gefahr in Ihrer Wohnung

Kerzen und Feinstaub – die unsichtbare Gefahr in Ihrer Wohnung
Lesezeit 7 Min.

Kerzen verbreiten in den Abendstunden eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Doch bei aller Gemütlichkeit – die stimmungsvollen Lichter stellen auch eine Gefahr dar. Sie verschlechtern die Raumluft und setzen beim Verbrennungsvorgang des Wachses gesundheitsgefährdenden Feinstaub frei. Wir erklären Ihnen die Zusammenhänge und verraten, dank welcher Tipps Sie nicht auf die wohltuende Lichtquelle verzichten müssen.

Sind Kerzen ungesund?

Sobald die Tage kürzer werden, wächst unser Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit. Die Kerzenzeit beginnt! Die archaische Faszination des Feuers sitzt tief in uns Menschen. Wer keinen Kamin besitzt, arrangiert sich mit der kleinen Schwester der großen Flamme: Kerzen verzaubern jedes Zimmer und schaffen eine wunderbar heimelige Stimmung. Doch leider vertragen sich die Lichter mitunter nicht so gut mit einem gesunden Raumklima.

Kerzen werden aus Paraffin, Stearin und Bienenwachs hergestellt. Paraffin zählt zu den wichtigsten Kerzenrohstoffen und wird aus Erdöl gewonnen. Stearin hingegen basiert auf pflanzlichen und tierischen Fetten. Der gesündeste, aber auch teuerste Kerzenrohstoff ist Bienenwachs. Das Wachs wird durch den Docht aufgesaugt und unter Nutzung von Sauerstoff in einer Flamme verbrannt. Wie bei jedem anderen Verbrennungsvorgang auch bleiben Schadstoffe zurück, die an die Luft abgegeben werden. Dazu zählen neben dem gefährlichen Kohlenmonoxid auch Ruß und Feinstaub.

Gedeckter, mit vielen Kerzen dekorierter Esstisch | VELUX Magazin
Beim Verbrennungsvorgang von Kerzen bleiben Schadstoffe zurück, wie z. B. Ruß und Feinstaub, die an die Luft abgegeben werden.

Einfluss von Kerzen auf die Raumluft

Hartnäckig hält sich der Glaube, dass durch das Aufstellen von Kerzen die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung gesenkt und so Schimmelbildung vorgebeugt wird. Es stimmt zwar, dass durch die Flammen die Umgebungstemperatur steigt und so theoretisch mehr Feuchtigkeit in der Luft gebunden wird. Damit dieser Effekt aber spürbar zum Tragen kommt, müssten Sie mehrere Hundert der brennenden Lichter in der Wohnung verteilen. Kerzen für eine optimale Luftfeuchtigkeit einsetzen und somit das Raumklima verbessern zu können, ist beim normalen Gebrauch von Kerzen schlichtweg ein Irrglaube.

Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Alle Kerzen verbrauchen während des Abbrennens nicht nur Sauerstoff, sondern verunreinigen die Raumluft auch. Selbst die beliebten Duftkerzen bilden hier keine Ausnahme. Der Verbrennungsvorgang ist der gleiche und bedingt nun einmal eine erhöhte CO2-Konzentration. Hauptverantwortlich für die Bildung des an sich ungiftigen Gases in Innenräumen ist zwar die Atmung des Menschen, man darf die Auswirkung von offenem Feuer, und seien es auch nur kleine Teelichter, dennoch nicht unterschätzen.

Menschen sitzen im Wohnzimmer bei Kerzenlicht und geöffneten Dachfenstern für frische Luft | VELUX Magazin
Regelmäßiges und richtiges Lüften unterstützt ein gesundes Raumklima. Achtung: Achten Sie darauf, die Kerzen dabei kurzzeitig zu löschen.

Regelmäßiges Lüften reduziert Feinstaub und CO2

Das Healthy Homes Barometer 2016, eine Umfrage der Humboldt Universität Berlin auf der Basis von 14.000 befragten Personen in 14 Ländern, ergab eindeutig: „Lüften des Gebäudes“ gilt als zweitwichtigstes aller Gesundheitskriterien. Dennoch gibt es bei der Luftqualität in europäischen Gebäuden noch viel Luft nach oben.

Warum ist das so? Ein Grund ist: Menschen müssen atmen. Beim Ausatmen entsteht nun einmal CO2, genauso wie durch Rauchen, Gasherde, Öfen ohne Kaminanschluss und eben auch durch unsere geliebten Kerzen.

Weiteres berichtet der renommierte österreichische Innenraumanalytiker DI Peter Tappler von IBO Innenraumanalytik:

„Unsere modernen, dichten Gebäudehüllen, die praktisch keinen unkontrollierten Luftaustausch mehr zulassen, sind – so paradox das auch klingen mag – eine Herausforderung für unsere Wohngesundheit. Regelmäßiges Lüften ist unerlässlich – umso mehr, als man auch die menschliche Anpassungsfähigkeit berücksichtigen muss: Man gewöhnt sich einfach an schlechte Luft und merkt die mindere Qualität erst, wenn man den Raum verlässt und nach einiger Zeit erneut betritt.“

Die Folgen können neben der Beeinträchtigung von Konzentration und Leistungsfähigkeit auch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen sein. Peter Tappler verrät die Lösung: „Frischluft, Frischluft und nochmals Frischluft!“

Öffnen Sie einmal pro Stunde oder zumindest alle zwei Stunden Dachfenster und Balkontüren und sorgen Sie für Durchzug, ganz nach der Devise „kurz und effektiv“. Achtung: Die Kerzen dabei am besten kurzzeitig löschen.

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Fogging durch Kerzen

Fogging ist ein Phänomen, bei dem die Wände in den Ecken von Wohnräumen plötzlich schwarz werden. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die zu diesem Problem führen, wie:

  • Ausgasung von Kunststoffen in Laminat-Fußböden
  • Ausgasung von Weichmachern in Fußbodenklebern
  • Absonderung von Schwarzstaub durch Farben

Doch auch die intensive Verwendung von Kerzen trägt zu Fogging bei. Die Ablagerungen sehen nicht nur unschön aus, sondern sind ebenfalls ein Gesundheitsrisiko.

Tipps und Tricks – so müssen Sie nicht auf Kerzen verzichten

Sie lieben Kerzen und wollen trotz der Feinstaubproblematik nicht auf batteriebetriebene Kerzen zurückgreifen? Auch das ist kein Problem, wenn Sie unsere Tipps berücksichtigen.

Tipp 1: Nutzen Sie Kerzen aus Bienenwachs

Kerzen aus Bienenwachs verbrennen bei deutlich hellerer Flamme, und es entsteht weniger Feinstaub. Achten Sie beim Kauf auf das RAL-Gütesiegel, damit es sich wirklich um ein Produkt aus 100 % Bienenwachs handelt.

Tipp 2: Verwenden Sie Kerzen richtig

Sie senken die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung durch Kerzen und die Belastung durch Feinstaub, indem Sie die Dochtlänge kurzhalten und Zugluft vermeiden. Zudem sollten Sie den Docht immer komplett löschen, am besten mit einem Kerzenlöscher. All dies sorgt für eine sauberere Verbrennung, bei der weniger Kohlenmonoxid und Feinstaub entstehen.

Tipp 3: Richtiges Lüften senkt die Gesundheitsgefahr

Regelmäßiges Stoßlüften sorgt für gesundes Wohnen und senkt die Belastung der Luft mit Feinstaub und gesundheitsschädlichen Gasen wie Kohlenmonoxid. Erfahren Sie bei uns, wie Sie richtig lüften. Um ein perfektes Innenraumklima jederzeit sicherzustellen, erhalten Sie mit VELUX ACTIVE auch die passende smarte Lösung mit automatischer Lüftungsfunktion.

Fazit: Nutzen Sie Kerzen mit Bedacht

Wenn Sie einige Punkte beachten, müssen Sie auch zukünftig nicht auf Kerzenschein verzichten. Dennoch sollten Sie sich der Gesundheitsgefahr bewusst sein und die kleinen Lichter nur in Maßen einsetzen.

FAQ – Häufige Fragen zur Feinstaubgefahr durch Kerzen

Woraus bestehen Kerzen?

Die Hauptrohstoffe von Kerzen sind das Erdölabfallprodukt Paraffin, Stearin, das häufig aus Palmöl oder Kokosfett hergestellt wird, sowie Bienenwachs. Paraffin ist dabei der günstigste Rohstoff. Bienenwachs ist am teuersten, hat aber auch eine deutlich bessere Ökobilanz.

Wie schädlich ist Kerzenrauch?

Kerzenrauch enthält gesundheitsschädliche Gase wie Kohlenmonoxid und zudem Feinstaub, der sich in der Lunge festsetzt.

Warum sind Kerzen ungesund?

In der Flamme der Kerzen werden bei der Verbrennung des Wachses gesundheitsgefährdende Stoffe gebildet, die zu einem Risiko werden können.

Sind Kerzen in der Wohnung schädlich?

Verwenden Sie Kerzen mit Bedacht. Bei Berücksichtigung wichtiger Punkte und einem moderaten Einsatz sind Kerzen grundsätzlich nicht schädlich.

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