Wärmeverlust am Haus: Ursachen und Lösungen
Ihre Heizung läuft durchgängig – und trotzdem wird die Wohnung nicht warm? Dann gibt es in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung möglicherweise ein Problem mit Wärmeverlust. Schließlich geht stets ein großer Teil der erzeugten Wärme über das Dach, die Fenster oder andere Stellen verloren. Wir helfen Ihnen dabei, potenzielle Schwachpunkte zu identifizieren und dem Energieverlust entgegenzuwirken.
Energieverlust am Haus: Das sind die Hauptverursacher
Von Wärmeverlusten ist jedes Haus betroffen – allerdings in unterschiedlichem Maße. Die Ursachen hierfür können zum Beispiel in undichten Fenstern oder einer unzureichenden Wärmedämmung von Boden und Wänden zu finden sein. Eine besonders große Rolle bei einer energieeffizienten Gebäudehülle spielt das Dach: Wenn dieses nicht ausreichend gedämmt ist, zeigt sich das oftmals als verantwortlicher Faktor für zu hohe Heizkosten. Abgesehen von diesen Ursachen gibt es zahlreiche weitere Gründe für das Entweichen von Wärmeenergie. So können vor allem folgende Elemente eines Hauses verantwortlich sein, dass Wärme nach außen abgegeben wird:
- die Gebäudefassade
- der Keller
- die Heizungsanlage beziehungsweise Heiztechnik
- die Dachfenster
Durchschnittlich haben die Außenwände und das Dach den höchsten Anteil am Wärmeenergieschwund. Um zukünftig Heizkosten einzusparen, sollten sie sich diesen Bauteilen zuerst widmen.
Position | Anteil am Wärmeverlust ca. |
---|---|
Fassade/Wände | 30 % |
Keller | 11% |
Heizungssystem | 14% |
Fenster | 12% |
Dach | 21% |
zusätzlicher Faktor: unzureichende Belüftung | 12% |
Exkurs: Lüftungs- und Transmissionswärmeverlust
Energieberater sprechen für gewöhnlich von zwei verschiedenen Arten des Wärmeverlusts: dem Transmissionswärmeverlust und dem Lüftungswärmeverlust.
- Der Transmissionswärmeverlust bezeichnet den Schwund der Energie durch die Außenwände und Fenster als sogenannte Wärmebrücke. Bei besonders niedrigen Außentemperaturen steigt die Anforderung an die Dämmung, um einen solchen Wärmeverlust zu verhindern.
- Von Lüftungswärmeverlust ist hingegen die Rede, wenn die Wärme das Haus über die Luft verlässt. Dies passiert beispielsweise beim Lüften oder aufgrund von undichten Fenstern oder Außentüren.
Trotz des zu erwartenden Lüftungswärmeverlusts sollten Sie keinesfalls darauf verzichten, regelmäßig und vor allem richtig zu lüften. Anderenfalls verschlechtert sich Ihr Raumklima und Sie begünstigen die Bildung von gefährlichem Schimmel. Gleichzeitig bleibt der Verlust von Heizenergie mit dem richtigen Lüften minimal.
Wärmeverlust am Haus: Quellen erkennen
Auf Wärmeverluste am Dach, an Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung im Allgemeinen werden Sie spätestens dann aufmerksam, wenn die jährliche Heizkostenabrechnung fällig wird. Um negativen Überraschungen bereits im Vorfeld entgegenzuwirken, lohnt es sich, frühzeitig festzustellen, ob Gründe für einen möglichen Energieschwund vorliegen.
Am effektivsten und zuverlässigsten erweist sich dabei die Methode der Thermografie. Im Rahmen dieser kommt eine Wärmebildkamera zum Einsatz, die ermittelt, wie viel Wärme die einzelnen Bauteile des Gebäudes abstrahlen. Das Gerät bildet bei der Messung verschiedene Farbtöne in Form eines Thermogramms ab, wobei rote Darstellungen einen Wärmeenergieverlust belegen. Kalte Stellen leuchten in Blau auf.
Gut zu wissen: Wenn Sie den Wärmeverlust an Ihrem Haus berechnen und hierfür eine Thermografiemessung durchführen möchten, sollte der Temperaturunterschied vom Außen- zum Innenbereich mindestens zehn bis zwölf Grad betragen.
So reduzieren Sie den Wärmeverlust am Haus
Nachdem Sie die relevanten Schwachstellen an Ihrem Haus zweifelsfrei ausgemacht haben, sollten Sie diese korrigieren. So sorgen Sie dafür, dass diese nicht länger Ihre Heizkosten in die Höhe treiben.
Zunächst stellen Sie sicher, dass in puncto Dämmung – genauer gesagt Fassaden- und Dachdämmung – kein Nachholbedarf herrscht. Wenn trotz ausreichender Isolierung keine Abhilfe geschaffen werden kann, sollten Sie eine Dachsanierung in Betracht ziehen. Gleichermaßen ist es unerlässlich, die Außenwände des Gebäudes und die Kellerdecke so zu isolieren, dass sie möglichst wenig Wärme nach außen bzw. Kälte in das Erdgeschoss abgeben können.
Eine nötige Dachsanierung im Altbau ist die ideale Gelegenheit zu ermitteln, ob sich Photovoltaik auf Ihrem Dach lohnt und festzustellen, ob die Voraussetzungen hierfür erfüllt werden.
Zudem sollten Sie dafür Sorge tragen, dass Ihre Dachfenster dicht und von hochwertiger Qualität sind. Energieeinsparung durch neue Fenster lohnt sich vor allem dann, wenn Ihr Haus noch mit einfach verglasten Fensterausführungen ausgestattet ist. Bei dem Austausch von Dachfenstern können Sie außerdem umfangreiche Fördermittel in Anspruch nehmen.
Isolieren Sie darüber hinaus, sofern noch nicht geschehen, Ihre Heizungsrohre. Nicht gedämmte Leitungen geben überall, wo sie entlangführen, Wärme ab – auch an Räume, die gar nicht unbedingt beheizt werden müssen. Eine noch effektivere Maßnahme mit höherem Investitionsaufwand ist die Anschaffung einer Heizungsanlage neuesten Standards oder die umfassende Modernisierung des vorhandenen Heizungssystems.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Wärmeverlust am Haus
Wo geht die meiste Wärme am Haus verloren?
Durchschnittlich entweicht der größte Anteil der Wärmeenergie über unzureichend gedämmte Gebäudefassaden und Dächer sowie als Folge beschädigter Außenwände. Auch undichte oder minderwertig verglaste Fenster können Wärmeverlust verursachen.
Wie viel Wärmeverlust ist normal?
Dass beim Heizen Wärme verloren geht, ist nicht zu vermeiden – insbesondere im Zusammenhang mit dem sogenannten Lüftungswärmeverlust. Abhängig von der Beschaffenheit der Gebäudehülle, der Wertigkeit Ihrer Fenster und dem Grad der Isolierung trägt die Fassade rund 30 Prozent zum Gesamtwärmeverlust bei.
Wie lässt sich der Wärmeverlust berechnen?
Um den Wärmeverlust Ihres Hauses zu berechnen, können sie sowohl mathematische Formeln heranziehen als auch eine Thermografie durchführen (lassen). Sie gibt zuverlässige Auskunft über die von Wärmeenergieverschwendung betroffenen Stellen.
Wie kalt darf ein Haus sein?
Die empfohlene Temperatur im Haus richtet sich in erster Linie nach den Zeiträumen Ihrer tatsächlichen Anwesenheit. Wenn Sie sich in Ihren Räumen aufhalten, kann das Thermometer idealerweise die 20-Grad-Marke erreichen – im Schlafzimmer darf es ruhig etwas kühler sein. Jedes Grad mehr erhöht die Heizkosten deutlich.