Optimale Lernatmosphäre schaffen – 5 Tipps für ein besseres Lernen im Kinderzimmer
Die Ablenkungen lauern überall, schnell werden die Hausaufgaben zugunsten des aktuellen Lieblingsspiels eingetauscht. Eltern haben allerdings die Möglichkeit, die Konzentration bei Kindern zu steigern – in dem sie fürs Lernen, Lesen und die Hausaufgaben die richtigen Voraussetzungen im Kinderzimmer schaffen: mit viel Licht und Luft.
Positive Lernumgebung
Logisches Denken, die Fähigkeit zur Problemlösung, Arbeitsgedächtnis – die schulischen Anforderungen an unsere Kinder wachsen. Umso wichtiger ist es, den Nachwuchs in diesen Zeiten zu unterstützen. Denn Konzentration bedeutet keinesfalls nur Willenskraft, sondern kann mit einfachen Methoden gefördert und durch regelmäßiges Training verinnerlicht werden. Wenn Kindern beim Lernen ein Licht aufgeht, liegt das nicht immer nur an den Lehrkräften. Längst bestätigen Studien die positiven Auswirkungen von Tageslicht auf den Lernerfolg.
Das liegt vor allem daran, dass Tageslicht das Wohlbefinden steigert und die Freude am Lernen erhöht – ganz gleich ob zu Hause, in der Schule oder in Weiterbildungseinrichtungen. Eine helle und freundliche Lernumgebung motiviert die Lernenden, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen, und erhöht die Konzentration und Leistungsfähigkeit.
Licht und Luft sorgen für eine gesunde Lernatmosphäre
Über den Nutzen von musikalischer Früherziehung und das Erlernen einer Fremdsprache im Vorschulalter kann man sich streiten, aber eines ist sicher: Ein gesunder Lebensstil ist das A und O für unsere Leistungsfähigkeit. Viel trinken, ausreichend Bewegung und vor allem frische Luft sowie viel Tageslicht über den ganzen Tag verteilt, sind optimale Grundvoraussetzungen für bessere Lernbedingungen. Achten Sie darauf, dass die Kleinen ausgewogen frühstücken, um genug Energie für den Tag zu haben. Wer schlecht isst oder zu wenig trinkt, büßt Leistungsfähigkeit ein.
Bewegung – im Idealfall an der frischen Luft – aktiviert die Durchblutung des Gehirns und erhöht die Leistungsfähigkeit der Nervenzellen und des Gedächtnisses. Kinder verbringen viel Zeit in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir in Kinderzimmern und Klassenräumen für optimale Lernbedingungen sorgen, indem wir durch große Fensterflächen Tageslicht und frische Luft hereinlassen.
Signifikanter Zusammenhang zwischen Tageslicht und Lernerfolg
Die Heschong Mahone Group verglich in ihrer Studie 21.000 Grundschüler in den USA in Klassenräumen mit viel bzw. wenig Tageslicht. Nach einem Jahr schnitten die Schüler aus den Klassenzimmern mit viel Tageslicht um 20 % besser bei Lesetests und um 26 % besser bei Matheprüfungen ab.
Zufall? Keineswegs. Die Analyse der Fensterflächen lieferte ganz ähnliche Ergebnisse. Kinder in Klassenzimmern mit den größten Fensterflächen erzielten um 15 % schnellere Fortschritte in Mathematik und um 23 % beim Lesen. Und Schüler, die ein Klassenzimmer mit gut gestaltetem Oberlicht hatten, das das Tageslicht diffus im ganzen Raum verteilte und bei dem die Lehrkräfte die Möglichkeit hatten, die Menge des Tageslichtes zu steuern, erzielten ebenfalls um 19 bis 20 % schnellere Fortschritte als jene in Klassenzimmern ohne Lichtkuppeln. Zudem konnte häufiges und vor allem richtiges Lüften die Leistungsfähigkeit um 17% steigern.
Der Einfluss des Lichtes und der frischen Luft wirkte sich dabei deutlich stärker aus als demografische Variablen wie ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht oder Sozialstatus der Kinder.
Top 5 – das ist für eine gute Lernatmosphäre wichtig
1. Tageslicht steigert Konzentration
Tageslicht wirkt sich positiv auf die Stimmung aus und kann die Konzentration bei Kindern steigern. Über das Auge aktiviert Sonnenlicht die Bildung des Botenstoffes Serotonin, der Motivation und Kreativität fördern kann. Darüber hat Serotonin positive Einflüsse auf unsere Entspannung und einen erholsamen, gesunden Schlaf, während Schlafmangel äußerst negative Folgen für die kindliche Konzentrationsfähigkeit hat. Kinderzimmer sollten daher mit – möglichst großen – Fenstern ausgestattet sein. Sofern sich das Kinderzimmer im Dachgeschoss befindet, sind Dachfenster die beste Wahl und lassen viel Tageslicht herein, deutlich mehr als eine Gaube oder ein gleich großes Fassadenfenster.
Innovative Dachfenster-Markisen bieten an heißen Tagen Sonnen- und Hitzeschutz, ohne das Tageslicht gänzlich auszusperren. Sie sind sowohl für Schräg- als auch für Flachdach-Fenster erhältlich. Das sorgt auch im Sommer für ein angenehmes Lernklima, während zu grelles Sonnenlicht vermieden wird. Schließlich arbeiten die Schüler heute schon früh am Computer und benötigen eine blendfreie Umgebung am Bildschirm. Und wenn der Kopf mal eine Pause braucht, kann der Blick in den Himmel die Kreativität wieder fördern. Im Optimalfall ist der Schreibtisch oder die Lese- und Lernecke in Fensternähe platziert – auch wegen der Frischluft.
2. Gut eingerichteter Arbeitsplatz
Ein spärlich beleuchteter Schreibtisch mindert nicht nur die Leistungsfähigkeit des Kindes, sondern überfordert auch die Augen und somit die Sehkraft. Wir lernen mit unserem Auge. Eine Überanstrengung der Augen kann zu schneller Ermüdung, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche führen und unter Umständen noch zusätzlich die Handlungsbereitschaft und Lernfähigkeit des Kindes mindern. Je weiter der Arbeitsplatz im Rauminnern und damit von Fenstern entfernt liegt, desto stärker kann es zu derartigen Beschwerden und womöglich zu krankheitsbedingten Fehltagen kommen. Bei der Planung eines Neubaus oder dem Dachfenster-Austausch im Rahmen einer Sanierung sollte folglich auf einen ausreichenden Tageslichteinfall geachtet werden.
3. Der Lernrhythmus: Ablenkung vermeiden, Pausen einlegen
Insbesondere sollten Sie Ablenkungen durch elektronische Geräte wie Fernseher, Telefone oder Stereoanlagen vermeiden. So geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren. Auch die Unterbrechungen durch Geschwister lenken ab und können das Kind aus der Lernphase reißen.
Eine Pause hat jedoch jeder irgendwann verdient. Wenn Ihr Kind bei den Hausaufgaben unkonzentriert wird oder bei zu schwierigen Aufgaben Frustration entsteht, sind gezielte Unterbrechungen sinnvoll. Hier kommen erneut frische Luft und Bewegung ins Spiel, um den Kopf sprichwörtlich frei zu machen. Tätigkeiten, die kognitive Leistungen verlangen – darunter fallen zum Beispiel Fernsehen oder Lesen im Lieblingsbuch – sollten Sie in der Pausenzeit vermeiden.
4. Gezielte Übungen: Konzentration steigern bei Kindern
Konzentrationsfähigkeit lässt sich trainieren. Wer regelmäßig Memory spielt, wird mit der Zeit immer besser. Auch andere, kindgerechte Spiele oder das sogenannte Gehirnjogging verbessern die Konzentration. Wimmelbücher, „Ich packe meinen Koffer“ oder die Aufgabe, die Erlebnisse des Tages rückwärts aufzuzählen, sind spielerische Methoden für eine verbesserte Gedächtnisleistung. Auch motorische Übungen wie Kinderyoga, Balancieren oder – für größere Kinder und Jugendliche – Jonglieren helfen bei der Fähigkeit, sich zu fokussieren.
5. Angenehmes Lernklima: Licht und Liebe statt Leistungsdruck
Bei allen Erfolgen können diese Übungen nur helfen, wenn die oben erwähnten Grundlagen für ein konzentriertes Lernen stimmen. Kinder spüren Druck, der ihnen von Erwachsenen auferlegt wird, sehr schnell. Das kann die Konzentration sogar blockieren. Lobende Worte und selbstbestimmtes Lernen führen oftmals zu größerem Erfolg.
FAQs – Häufige gestellte Fragen zu einer optimalen Lernatmosphäre
Was gehört zu einer guten Lernatmosphäre?
Zu einer guten Lernatmosphäre gehören neben einem ruhigen, gut eingerichteten Arbeitsplatz unbedingt Tageslicht und frische Luft. Studien zufolge sind Schüler, die in lichtdurchfluteten, gut gelüfteten Klassenzimmern lernen, beispielsweise 26% erfolgreicher in Matheübungen als Schüler, die in weniger gut beleuchteten Räumen sitzen – und das ungeachtet demografischer oder sozioökonomischer Faktoren.
Was ist ein gutes Lernklima?
Das Lernklima oder auch Unterrichtsklima umfasst sowohl zwischenmenschliche als auch klimatische Faktoren. Für ein entspanntes Zusammensein im Unterricht zählen Werte wie Respekt, Toleranz und ein verantwortungsvoller Umgang miteinander. Ein gutes Lernklima im Sinne klimatischer Punkte wird durch regelmäßiges Lüften erreicht. Hier unterstützt eine sogenannte Luftampel, die im Klassenzimmer aufgestellt wird und über das bekannte Ampelsystem anzeigt, wann gelüftet werden muss.