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Helles Dachstudio mit dunklen Holzbalken durchzogen | VELUX Magazin

Dachstudio gestalten: Vom Dachgeschoss zum Studio

Dachstudio gestalten: Vom Dachgeschoss zum Studio
Lesezeit 7 Min.

Dach- und Spitzböden sind Räume voller Möglichkeiten: Verwandeln Sie den Raum unter dem Dach in ein modernes, helles Dachstudio, das Sie als offenen Wohnraum, Aufenthaltsraum, Arbeitszimmer oder Hobbyraum nutzen. Wir erklären, worauf Sie bei einem Studio im Dachgeschoss achten sollten.

Dachgeschoss als Studio: Voraussetzungen

Bevor Sie den Dachgeschossumbau planen, sind einige wichtige Fragen zu klären:

  1. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für den Umbau eines Dachgeschosses?
  2. Darf das Dachgeschoss dauerhaft als Wohnraum, zum Beispiel als Schlafzimmer, genutzt werden?
  3. Wann ist ein Dachboden ein Dachboden und wann ein Spitzboden?

Hinweis:

Laut DIN 1055 liegen bei Sattel- und Pultdächern Spitzböden vor, wenn die Raumhöhe unter 1,80 Meter liegt. Typische Dachböden haben eine Raumhöhe über 1,80 Meter.

Ein Spitzboden als Wohnraum ist nur gestattet, wenn Sie diesen nicht als dauerhafte Wohnfläche nutzen. Die Nutzung als Gästezimmer, Hobbyraum oder privates Büro und ähnliches ist also durchaus möglich. Der Ausbau von Dachböden zu einer festen Wohneinheit bzw. einem offenen Wohnraum ist ab 2,30 Metern Raumhöhe auf mindestens der Hälfte der Wohnfläche problemlos möglich. Im Voraus ist jedoch eine Genehmigung für den Dachausbau erforderlich.

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Bauvorschriften beachten

Bevor Sie mit dem Umbau Ihres Dachgeschosses beginnen, sollten Sie die rechtlichen Voraussetzungen berücksichtigen. Jedes Bundesland regelt die Bauvorschriften selbst. Allerdings sind meist Änderungen der Geschosszahl, der Dachneigung oder das Hinzufügen von Dachterrassen und Gauben einheitlich geregelt und müssen genehmigt werden. Auch das Bauvorhaben an denkmalgeschützten Häusern bedarf einer speziellen Bauvorschrift. Ist der Dachboden noch nicht als Wohnraum angemeldet, muss auch hier vorher eine Genehmigung des örtlichen Bauamtes eingeholt werden.

Dachstudio richtig planen

Vor dem Umbau zum Studio ist die Beschaffenheit des Dachgeschosses zu überprüfen. Welche Kosten für den Ausbau des Dachbodens anfallen, hängt in erster Linie vom Alter und der Bauweise des Daches ab. Besprechen Sie Umbaupläne mit einem Architekten und berücksichtigen Sie:

  • Größe und Statik der Dachkonstruktion
  • Grundriss des Dachgeschosses
  • Dachform und Anschluss ans Mauerwerk
  • Dachneigung
  • Vorhandene bzw. nicht vorhandene Dämmung

Bevor Sie nun einen dunklen Dachboden in ein lichtdurchflutetes Dachstudio verwandeln, sind beim Dachausbau folgende Planungsschritte zu beachten:

1. Dämmung

Gerade in den kalten Wintermonaten oder an heißen Sommertagen lernt man eine gute Dämmung zu schätzen. Beim Ausbau zum Dachstudio ist eine passende Wärmedämmung gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) sogar gesetzlich vorgeschrieben. Die Dämmung eines Dachgeschosses kann zu einer sehr komplexen Aufgabe werden, daher empfiehlt sich fachmännischer Rat.

Erfolgen größere Umbauarbeiten und das Dach wird neu eingedeckt, so sollte eine Aufsparrendämmung zum Einsatz kommen. Wird die Dämmung erst nachträglich eingebaut, übernehmen erfahrene Heimhandwerker den Einbau einer Zwischensparrendämmung häufig selbst. Neben der Wärmedämmung sollte auch an eine Trittschalldämmung gedacht werden, damit der Geräuschpegel in den unteren Stockwerken auf ein Minimum reduziert werden kann.

2. Brandschutz

Beim Umbau des Dachbodens in ein Studio gelten strenge Vorgaben, die den Brandschutz im Dachgeschoss sicherstellen. Dabei spielen die Verwendung von Materialien gemäß der Brandschutzverordnung und das Umsetzen von Brandschutzmaßnahmen wie Fluchtwege eine wichtige Rolle. Dabei ist zu beachten, dass stets zwei Fluchtwege zur Verfügung stehen. Falls die Treppe versperrt sein sollte, muss daher ein zweiter Fluchtweg durch ein Dachfenster für den Notausstieg möglich sein.

3. Tageslicht und Sonnenschutz

Ein Dachstudio entfaltet sein Potenzial erst mit lichtdurchfluteten Räumen. Für jeden Raum und jede Dachform gibt es individuelle Lösungen: Dachfenster oder Flachdach-Fenster lassen viel Licht in den Raum, Panorama-Dachfenster und Gauben schaffen zusätzliche Kopffreiheit und erhöhen die als Wohnfläche nutzbare Quadratmeterzahl. Landesbauordnungen schreiben als absolutes Minimum eine Fensterfläche von 10 bis 12,5 Prozent der Raumfläche vor. Aus der europäischen „Tageslichtnorm“ DIN 17037 lässt sich aber die Empfehlung einer gesamten Fensterfläche von 20 – 25 % der Raumfläche ableiten.

Räume unter dem Dach sind starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt Daher ist ein Sonnen- und Hitzeschutz in Form von außenliegenden Dachfenster-Rollläden hier zu empfehlen.

Wird das Studio im Dachgeschoss als Wohnraum genutzt, muss es aus Brandschutzgründen neben einer festen Treppe einen zweiten Rettungsweg geben. Um im Notfall der Feuerwehr über eine Drehleiter Zugang zum Dachgeschoss zu ermöglichen, bieten sich Dachfenster für den Notausstieg an. Diese lassen sich weit öffnen und dienen als Ausstiegsfenster. Zudem sorgen sie für eine ungehinderte Sicht in die Ferne.

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4. Dachneigung

Wie sinnvoll der Umbau zum Dachstudio ist, hängt von der Dachneigung ab: Für ein Dachgeschoss als Wohn- und Nutzfläche eignet sich eine Dachneigung ab 35 Grad und eine Raumhöhe von mindestens 2,30 Metern. Eine Dachneigung zwischen 20 und 35 Grad eignet sich eher für ein Dachstudio, das nicht als dauerhafter Wohnraum dienen soll.

5. Sichtbares Gebälk als Deko-Element

Bei der Umgestaltung stellt sich die Frage, wie sichtbares Gebälk dekorativ in die Raumgestaltung integriert wird. Offene Dachbalken verleihen einem Dachstudio einen besonderen Charme. Naturbelassen führen sie zu einem rustikalen Look. Wer es weniger auffällig mag, kann die Dachbalken streichen.

Offenes Badezimmer durchzogen mit dunklen Holzbalken direkt unter dem Dach | VELUX Magazin
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6. Heizung und Sanitäreinrichtungen

Wenn Sie das Dachstudio als offenen Wohnraum nutzen, darf es nicht an einer Wärmequelle fehlen. Elektro- oder Infrarotheizungen mögen zwar eine schnelle Lösung sein, sind aber im Dauerbetrieb mit hohen Kosten verbunden. Planen Sie daher die Installation von Heizkörpern ein, die an die Zentralheizung angeschlossen werden. Wird der Boden sowieso neu verlegt, kommt auch eine Fußbodenheizung in Frage.

Wer sich ebenfalls ein kleines Bad unter der Dachschräge wünscht - mit Dusche oder gar Badewanne - sollte auch dies vorab genau planen, um später doppelte Kosten zu vermeiden. Den offenen Loftcharakter des Dachgeschoss-Studios unterstreicht eine freistehende Badewanne mit Blick in die Ferne. Lediglich die Toilette mit Waschbecken wird abgetrennt.

Die Planung der Heizkörper sowie Sanitäranlagen muss unbedingt vor einem möglichen Trockenausbau erfolgen, so dass die Rohre entsprechend verlegt werden.

7. Koch- und Schlafbereich

Soll das Dachstudio, ähnlich eines Lofts, alle Wohnansprüche erfüllen, so ist an Koch- und Schlafmöglichkeiten zu denken. Platzsparend sind eine Kochnische und eine erhöhte Schlafgalerie. Achten Sie bei der Küche mit Dachschräge auf die passende Platzierung in Fensternähe, damit Gerüche und Luftfeuchtigkeit schnell abziehen kann.

8. Treppenzugang und Freisitz

Besteht bisher nur ein Zugang über eine Klapp- oder Raumspartreppe, so muss bei einer Nutzung als Wohnraum eine feste Treppe eingebaut werden. Im Sinne des Brandschutzes muss das Dachgeschoss-Studio zu jeder Zeit erreichbar sein. Die Treppenbreite sollte dabei 90 cm betragen und eine gleichbleibende Stufenhöhe gegeben sein. Je nach Dachbeschaffenheit lässt sich auch ein geschützter Freisitz anbringen.

9. Wahl des Bodenmaterials

Ob Vinyl, Laminat oder Hartholz – die Wahl des Bodenbelags im Dachstudio hängt davon ab, wie Sie das Studio im Dachgeschoss nutzen wollen. Laminat und Vinyl eignen sich gut für eine Fußbodenheizung und bieten verbesserten Schallschutz. Bei Hartholzböden ist zusätzlicher Trittschallschutz erforderlich.

Dachstudio mit Holzboden und roten Sitzgelegenheiten | VELUX Magazin
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FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Studio im Dachgeschoss

Was ist der Unterschied zwischen einem ausgebauten Dachboden und einem Studio im Dachgeschoss?

Der Unterschied liegt in erster Linie in der Nutzung. Als ausgebautes Dachgeschoss gilt der Dachboden, wenn er hinsichtlich Dämmung, Brandschutz und Fenstern zum gelegentlichen oder dauerhaften Wohnraum umfunktioniert wurde. Das ausgebaute Dachgeschoss wiederum kann als offener Wohnbereich, also als Studio im Dachgeschoss dienen.

Kann ein Dachstudio schallgedämmt werden?

Schallschutz im Dachstudio ist problemlos möglich und sollte aus Rücksicht auf die darunterliegenden Wohnungen fest eingeplant werden.

Ist das Einrichten von Sanitäranlagen in Dachstudios möglich?

Je nach Dachkonstruktion ist die Installation von Sanitäranlagen durchaus möglich. Hier ist jedoch Expertenrat gefragt.

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